Ad gloriam Altissimi –
Geschichte der Wetterbeobachtung in Kremsmünster

Diese Internetseite ist die Zusammenfassung eines Vortrags von P. Amand Kraml, gehalten für die ÖGM an der ZAMG am 29. März 2001.
Er wurde im ÖGM bulletin 2001 veröffentlicht. Hier werden die Ergänzungen und die Links auf unsere Objekte des Monats und die Biographie-Seite der Sternwarte eingefügt.

Kupferstich der Sternwarte
Kupferstich aus P. Placidus Fixlmillers
Acta Astronomica Cremifanensia
Ad gloriam Altissimi et bonarumque disciplinarum ornamentum hanc speculam posuit Alexander III Abbas Cremifanensis anno M DCC LVIII lautet die Aufschrift auf der Tafel über dem Eingangsportal der Sternwarte in Kremsmünster. Das selbe Motto – Zur Ehre des Höchsten - stellt auch P. Placidus Fixlmillner (1721 - 1791) über das Titelkupfer seiner Acta Astronomica Cremifanensia (erschienen 1791). So verstehen die Benediktiner von Kremsmünster ihre naturwissenschaftliche Tätigkeit an der Sternwarte als besondere Form eines „Ehrenamtes“.
Die Beobachtung von Naturerscheinungen hat in den Klöstern eine lange Tradition. In der Zeit der Aufklärung wird gerade in Kremsmünster – in Verbindung mit der Benediktineruniversität Salzburg – den Naturwissenschaften große Aufmerksamkeit geschenkt. Der Plan, hier eine Sternwarte zu errichten, ging von dem Benediktinerpater Anselm Desing (1699 - 1772) aus Ensdorf aus. Er bemühte sich darum, in einem der Klöster Bayerns oder Österreichs, die sich in der Salzburger Konföderation zusammengeschlossen hatten, diesen Plan zu verwirklichen. Abt Alexander Fixlmillner (Abt: 1731 – 1759) lud Desing ein, in Kremsmünster an der Errichtung einer Ritterakademie mitzuwirken. P. Anselm lieferte sowohl für die Ritterakademie die pädagogischen wie für die Sternwarte die architektonischen Pläne. Bereits im Vorfeld der Errichtung der Sternwarte, die als Observatorium und Universalmuseum konzipiert war, wurde P. Eugen Dobler (1714 - 1796) auf Desings Vorschlag aus dem bayrischen Kloster Irsee nach Kremsmünster berufen, um eine „Mathematische Stube“ einzurichten. In diesem Physikkabinett gab es unter vielen Geräten auch solche für die Wetterbeobachtung. P. Marian Pachmayr (1728 – 1805), 1754 –58 selbst Prof. der Mathematik und Experimentalphilosophie an der Ritterakademie) führt Barometer und Thermometer an. Ein besonderes Stück war dabei ein Säulenbarometer, das Abt Martin Resch (Abt: 1704 – 1709) bei dem Welser Glasermeister Halbl 1705 anfertigen ließ. Es wurde bei der Einrichtung der Sternwarte mit den übrigen Sammlungsobjekten der „Mathematischen Stube“ dorthin übersiedelt.
P. Laurenz Doberschitz (1734 - 1799) verdanken wir eine frühe Beschreibung der gesamten Sternwarte mit all ihren Objekten aus dem Jahre 1764. Im physikalischen Kabinett führt er an: Verschiedene Thermometra, um den Grad der Kälthe des Lufts zu bestimmen. Im astronomischen Saal zählt er auf: Ein Thermometrum, oder Instrument, dadurch man die Wärme abmessen kann, das ist, die Verhältnisse eines gegeben Grades Wärme zu einem anderen gegeben Grade zu finden. z. E. Wie viel die Sonne heut wärmer scheint als vor 14 Tagen. Dieses Instrument ist mit Spiritus vini gefüllet. Von P. Eugenio mit der Aufschrift: Thermometre de M. de Reaumur. Ein Barometrum, oder Wettersager. Zudem erfahren wir von einer eigenartigen Windfahne auf der Sternwarte: Der höchste Spitz endlich, so aus allen hervorraget, ist jener Windfahn ... Dieser Wetterhahn steckt in der Figure eines Cometens auf einer eisernen Stange, die aber nicht in linea recta, sondern nach vielen und starken Krümmungen endlich jenes Blatt in dem Boden des astronomischen Saales erreichet, woran der bewegliche Zeiger gestecket ist. Sehr bald dürfte auch das Wasserbarometer mit 10 m langer Wassersäule eingerichtet worden sein.
Als Beobachtungsstelle für die Messung der Temperatur und des Luftdrucks wurde das nach Norden gerichtete Fenster im ersten Stock erwählt. Gleich daneben waren Wohnung und Werkstatt des Sternwartemechanikers, sodass diese Gegebenheit wohl die Wahl bestimmte. Bis zum heutigen Tag wird dieses Fenster und die dahinter gelegene Fensternische als „Wetterkammerl“ genutzt.
Am 28. Dezember 1762 beginnen die Eintragungen der Wetterbeobachtungen. Für diesen Tag notiert P. Placidus Fixlmillner Thermometrum: -12, frigus maximus, Barometrum: 27° 2’. Er führt die Aufzeichnungen in lateinischer Sprache bis zum 31. Mai 1763 fort. Dann ist es Aufgabe des Sternwartemechanikers Johann Bapt. Illinger (1724 – 1800), die Wetterwerte aufzuzeichnen. Der „Turmhansl“ – wie er unter den Leuten hieß – machte seine Eintragungen in deutscher Sprache. Und zwar wurden anfänglich jeweils um Mittag ein Temperaturwert und ein Barometerwert, dazu eine knappe Beschreibung des Wetterverlaufes notiert. 1784 werden zwei Hygrometerwerte hinzugefügt und die Ablesetermine werden auf 8 Uhr, 12 Uhr und 16 Uhr festgesetzt. Im Mai 1794 (14. auf 15.) tritt bei den Beobachtungsterminen eine Änderung ein. Als neue Zeiten werden 6, 12 und 18 Uhr fixiert.
Diese Änderung wurde schon unter dem Nachfolger Fixlmillners, P. Thaddäus Derflinger (auch Derfflinger, 1748 -1824) vorgenommen. Unter seiner Amtszeit finden wir die ersten statistischen Aufstellungen von Wetterbeobachtungen. In seine Amtszeit fällt auch die mehrmalige Besetzung des Stiftes durch die Franzosen. Die französischen Offiziere hatten großes Interesse an der Ausstattung der Sternwarte. Am 24. Februar 1806 findet sich als Eintragung im Meteorologischen Tagebuch: Heute Nachmittag ist der in dem Vorhaus befindliche Thermometer von den Franzosen gestohlen worden. Zu dieser Zeit hatte man bereits eine größere Anzahl von Instrumenten zur Parallelmessung. 1820 beginnen die Niederschlagsmessungen und zwar vorerst von der obersten Plattform der Sternwarte aus (bis 12. 4. 1858). 1821 fügt man Verdunstungsmessungen hinzu. Vom 18. Juni bis zum 21. Juli 1823 veranstaltet die königliche Akademie der Wissenschaften in Berlin „correspondirende meteorologische Beobachtungen“, an denen sich Kremsmünster beteiligt. Neben den Resultaten sendet P. Thaddäus Derflinger auch eine recht genaue Stationsbeschreibung ein.
Als Nachfolger von Derflinger kommt 1824 P. Bonifaz Schwarzenbrunner (1790 – 1830) in die Sternwartedirektion. Der äußerst begabte und fleißige Mann stand leider nur 6 Jahre an der Spitze des Observatoriums. Ihm sind besonders Erneuerungen im Bereich der Astronomie zu verdanken. 1829 begann er mit monatlichen Beobachtungen der magnetischen Deklination.
P. Marian Koller
P. Marian Koller
4. Direktor der Sternwarte
P. Marian Koller (1792 – 1866) stand mit vielen Observatorien in ganz Europa in Kontakt, den er durch Reisen nach Italien, Frankreich, England etc. knüpfte und durch seine Korrespondenz pflegte. So nimmt es nicht Wunder, dass er 1838 an der Sternwarte ein magnetisches Observatorium mit Gauss’schen Instrumenten einrichtete. Dabei war ihm die Freundschaft mit seinem ehemaligen Schüler Karl Kreil (1798 – 1862) von großem Nutzen. Karl Kreil, damals Direktor an der Sternwarte in Prag, gab Koller verschiedentlich Hinweise zur Einrichtung der magnetischen Messgeräte. Bis zur Gründung der Zentralanstalt war unser magnetisches Observatorium das einzige in der österreichischen Monarchie. 1841 verlegte man die Instrumente aus dem astronomischen Saal der Sternwarte in ein eigens dafür gebautes Häuschen im Garten. Die Variationsapparate waren im Keller der Sternwarte untergebracht. Am 30. Oktober 1847 wurde Koller zum k. k. Regierungsrat an der k. k. Studienhofkommission ernannt und zog nach Wien. 1851 erfolgte seine Ernennung zum k. k. Ministerialrat. In dieser Funktion setzte er sich für die Gründung der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus ein. Der ehemalige Kremsmünsterer Schüler Karl Kreil wurde deren erster Direktor. Kollers Freundschaft mit Kreil verdanken wir auch zwei von Kreil entwickelte selbstschreibende Messgeräte: einen Kupferdrahtthermometrograph und einen Barograph, welcher bis 1947 in Betrieb war und der auch heute noch ein bedeutendes Stück unserer Sammlung historischer Messgeräte darstellt.
Beide Autographen wurden schon unter Kollers Nachfolger P. Augustin Reslhuber (1808 - 1875) in Betrieb genommen (Thermograph: Juni 1855, Barograph: August 1862). Den laufenden meteorologischen Beobachtungen wurden noch die Messung des Ozongehalts der Luft, der Luftelektrizität und des Wasserstandes der Krems hinzugefügt. Mit Hilfe des Kupferdraht-Thermographen war nun auch die Beobachtung der Temperaturextrema möglich. 1872 erhielt die Sternwarte ein Anemometer mit Zählwerk. 1860 wurde Reslhuber zum Abt des Stiftes gewählt. Er behielt den Posten des Sternwartedirektors bis 1873. In diesem Jahr bestellte er P. Gabriel Strasser (1824 - 1882) zu seinem Nachfolger, mit dessen Amtsantritt das metrische Maßsystem eingeführt wurde. 1878 kam ein Anemometer mit elektrischer Aufzeichnung von Windrichtung und –stärke zur Aufstellung. Im Jahr darauf (1879) verlegte man die Station aus der Sternwarte in den Konventgarten. Man war jedoch vorsichtig genug, bis zum 13. 5. 1886 am alten Wetterfenster Parallelmessungen durchzuführen. 1880 beschreibt Strasser unsere Station folgendermaßen: Die Resultate des Luftdruckes, der Temperatur, des Dunstdruckes und der Feuchtigkeit basiren auf täglich 9-maligen Beobachtungen zu den geraden Stunden des Tages von 6h Morgens bis 10h Abends. Die betreffenden Instrumente, die mit denen der Central-Anstalt verglichen wurden, sind im ersten Stockwerk der Sternwarte aufgestellt, und zwar das Barometer in einem ungeheizten Zimmer, das Psychrometer vor einem nördlichen Fenster, gegen Wind und strahlende Wärme sorgfältig geschützt und 6.8 m über dem Erdboden. Die Bewölkung, Windes-Richtung und Stärke werden des Tages 10mal, von 4h Morgens bis 10h Abends notirt, die Ozonstreifen (von Dr. Lender) 3mal des Tages gewechselt, und zwar um 6h, 2h und 10h; die Schätzung erfolgt mittels der den Ozonpapieren beigegebenen 15-theiligen Scala. Der Regenmesser, welcher eine Auffangfläche von 0.1 Quadratmeter besitzt, ist günstig aufgestellt und zwar im Conventgarten in einer Höhe von 1.3 m über dem Erdboden; die Niederschlags-Messungen geschehen um 2h p.m.
Bezüglich der Correction des zu den Beobachtungen verwendeten Barometers sei noch erwähnt, daß dieselbe während einer Inspectionsreise von dem Director der k. k. Central-Anstalt Dr. J. Hann übereinstimmend mit einer früheren Ermittlung zu + 0.24 mm gefunden worden ist.

Der hier angeführte Direktor der Zentral-Anstalt Dr. Julius Hann (1839 – 1921) war so wie auch Vizedirektor Ferdinand Osnaghi (1835 – 1891) ebenfalls Schüler des Kremsmünsterer Gymnasiums.
Als 7. Direktor wird nach dem Tode Strassers P. Coloman Wagner (1841 - 1913) bestellt. Unter seiner Führung wird die Fensterstation in der Sternwarte gänzlich aufgelöst (13. Mai 1886) und die Aufstellung der meteorologischen Messgeräte im Garten nochmals verändert (24. Mai 1892). Als neue Geräte werden angeschafft: ein Autograph für die Sonnenscheindauer (Campbell) und einer für die Regenmessung (Usteri). Wagner verbrachte seinen Lebensabend ab 1895 als Hofmeister unseres Hauses in Wien.
P. Franz Schwab (1855 - 1910) wurde sein Nachfolger als Sternwartedirektor. Wiederum wurde die Anzahl der Beobachtungselemente erweitert. Hinzu kamen: 1896 die tagsüber stündliche Aufzeichnung der Bewölkung, 1897 die der Fernsicht, 1900 die der Schneehöhe. Jeweils ein Jahr lang wurden 1897 Wärmestrahlungsmessungen mit einem Schwarzkugelthermometer durchgeführt und 1902 ein Blitzschreiber von Fényi betrieben. Die Elektrizitätszerstreuung (Elster-Geitler) wurde 1901 – 1905 beobachtet. Auch die Messungen des luftelektrischen Potentialgefälles (Benndorf) begannen in dieser Zeit. Für die Arbeit über das photochemische Klima von Kremsmünster erhielt P. Franz Schwab den Lieben’schen Akademiepreis.
Neben den Wetterbeobachtungen und dem kurzen Hinweis auf die magnetometrischen Beobachtungen an der Sternwarte Kremsmünster soll hier noch ein kleiner Exkurs über die Erdbebenbeobachtungen eingeschoben werden. Nach dem großen Erdbeben in Laibach (Ljubljana) vom 14. April 1895 wurde in Wien an der Akademie der Wissenschaften eine Erdbebenkommission eingerichtet, was zu einer Anfrage an die Sternwarte Kremsmünster führte, ob man bereit sei, hier eine seismische Station zu betreiben. So wurde nach unserer Zustimmung im März 1897 ein von L. Pfaundler entwickelter Erdbeben-Registrator in Betrieb genommen. Dieses Gerät registrierte ausschließlich den Zeitpunkt eines Erdbebens durch eine photographische Aufnahme einer Uhr. Es wurde bei uns dahingehend umgebaut, dass im Moment der Erschütterung eine astronomische Uhr zum Stehen gebracht wurde. Im Jänner 1898 kam dann ein Ehlert’sches Seismometer aus Straßburg dazu. Dieses zeichnete die Erschütterungen an drei Horizontalpendel mit Hilfe eines Lichtstrahls auf, der auf eine mit Photopapier belegte Walze projiziert wird. Dabei erforderte die Vorrichtung neben dem abgedunkelten Raum das Entwickeln und Fixieren der Papierstreifen.
Auf Grund eines Magenleidens ging P. Franz Schwab 1906 in den Ruhestand und P. Thiemo Schwarz (1867 - 1947) wurde sein Nachfolger. Seine Aufgabe war es, die Sternwarte durch die schwierige Zeit des Ersten Weltkrieges, der Zwischenkriegszeit und auch in irgendeiner Weise über die Zeit der Aufhebung durch den Nationalsozialismus zu führen. Obwohl im Jahr 1908 das neue Meridianhaus eingeweiht wurde, verlor in dieser Zeit die Astronomie immer mehr an Bedeutung. Der für das Meridiankreisgerät ausgebildete P. Anselm Blumenschein (1884 – 1916) fiel am Col di Lana als Militärkaplan.
P. Thiemo Schwarz
P. Thiemo Schwarz
9. Direktor der Sternwarte
Noch im Jänner 1909 setzte aber P. Thiemo einen entscheidenden Schritt für unsere Klimastation. Er verlegte die meteorologischen Instrumente wieder ins Fenster im ersten Stock. Vier Jahre lang wurden wieder Parallelmessungen angestellt. In der Zeit der Aufhebung des Klosters (ab 4. 4. 1941) verblieb P. Thiemo - bereits über 70 Jahre alt - in der Sternwarte als Beobachter. Zu der vom Deutschen Reichswetterdienst angestrebten Parallelstation „Kremsmünster II“ kam es nicht. Nach der Rückgabe des Stiftes an die Benediktiner von Kremsmünster beantwortet P. Thiemo einen Fragebogen der Zentralanstalt am 30. Oktober 1945. Er sei Beobachter seit 1895 (50 Jahre), als Vertreter nennt er Dr. P. Edmund Baumgartinger und Dr. P. Ansgar Rabenalt nach seiner Rückkehr von Amerika;. Die Beobachtungen seien nicht eingestellt gewesen und würden weitergeführt. Er ersucht um Sendung der notwendigen Drucksorten auch für die Auswertung der Registrierungen und Sonnenschein. Die Rückkehr P. Ansgars aus den USA erlebt P. Thiemo Schwarz nicht mehr. Er stirbt am 19. 4. 1947. P. Richard Rankl (1890 - 1948), sein zeitweiliger Assistent, schreibt in seinem Nachruf: 52 Jahre lang machte er die meteorologischen Beobachtungen und Berechnungen mit einer Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit, Pünktlichkeit und Sauberkeit, die kaum ihresgleichen findet. In selbstloser Weise hatte er auch Beobachtungen über Luftelektrizität jahrelang gemacht, deren Resultate er jüngeren Mitbrüdern zum Zwecke wissenschaftlicher Publikationen zur Verfügung stellte.
Als 10. Sternwartedirektor folgt nun 1947 auf P. Thiemo P. Ansgar Rabenalt (1911 - 1994). Er verbrachte die Jahre von 1939 – 1947 als Lehrer in den Vereinigten Staaten. Am Kremsmünsterer Gymnasium – zu der Zeit „Deutsche Heimschule“ – fand er ja keinen Platz. Aus den USA brachte er seine Freude an allen neuen technischen Errungenschaften mit. So wird er für die meteorologische und seismische Station zu einem Erneuerer. Er sorgt für die sukzessive Neuinstrumentierung der Station. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der ZAMG in Wien. 1952 gelingt es P. Ansgar für die Sternwarte ein „Conrad-Pendel“ für die seismischen Beobachtungen zu bekommen. Es wird 1958 in die technische Betreuung der ZAMG übernommen. 1973 wird dann ein analoges „Sprengnether Vertikal Seismometer S-5100-V“ in Betrieb genommen. 1981 besorgt P. Ansgar ein elektrisches Thermometer (Sensor: PT-100) mit Druckgerät für Parallelmessungen. Mit der Inbetriebnahme der teilautomatischen Klimastation (TAKLIS) am 11. Dezember 1987 sind nun ganz neue Möglichkeiten der Wetter- und Klimabeobachtung eröffnet. Mit der Dissertation von P. Wolfram (Hermann) Austaller über die Temperaturreihe von Kremsmünster 1988 liegt auch eine neuere wissenschaftliche Arbeit vor.
Nach dem Tod von P. Ansgar Rabenalt wird ein Weg fortgesetzt, den auch er schon eingeschlagen hat, nämlich die Beschäftigung mit der Forschungsgeschichte der Naturwissenschaften, die ja gerade in unserem Haus besonders schön verfolgt werden kann.


Quellen und Literatur:


AUSTALLER, Hermann 1988: Die Temperaturreihe von Kremsmünster. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der formal- und naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, Wien

CONRAD, V. 1910: Ein einfaches Instrument für seismische Stationen in habituellen Stossgebieten, in: Beiträge zur Geophysik. Zeitschrift für physikalische Erdkunde, Bd. X, Leipzig, 157-180, Tafel XXIV

CONRAD, V. 1912: Ein einfaches Instrument für seismische Stationen in habituellen Stossgebieten, Beiträge zur Geophysik. Zeitschrift für physikalische Erdkunde, Bd. XII, Leipzig, 41-42, Tafel IV

DOBERSCHITZ, P. Laurenz 1764: Specula Cremifanensis. Beschreibung der in dem mathematischen Thurne zu Cremsmünster befindlichen Naturalien, Instrumenten, und Seltenheiten, MS, CCn 1048. Herausgegeben von P. Amand Kraml als Heft Nr. 40 der Berichte des Anselm Desing Vereins, Februar 1999

EHLERT, R. 1898: Horizontalpendelbeobachtungen im Meridian zu Strassburg i. E. [Anhang: Vorschlag zu einem neuen Pendelapparat], in: Beiträge zur Geophysik. Zeitschrift für physikalische Erdkunde, Bd. III, Leipzig, 209-215

EHLERT, R. 1898: Das dreifache Horizontalpendel, in: Beiträge zur Geophysik. Zeitschrift für physikalische Erdkunde, Bd. III, Leipzig, 481-494

FELLÖCKER, P. Sigmund 1864: Geschichte der Sternwarte der Benediktiner-Abtei Kremsmünster, Linz.

FIXLMILLNER, P. Placidus 1791: Acta Astronomica Cremifanensia, Styrae

Jahrbücher der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Jg. 1958, NF, 95. Bd. ZAMG Publikation Nr. 173, Wien 1959

KELLNER, Altman 1968: Profeßbuch des Stiftes Kremsmünster, Klagenfurt.

KRAML, P. Amand 1999: Anselm Desing und das Benediktinerstift Kremsmünster, in: Knedlik, Manfred & Schrott, Georg (Hrsg.) Anselm Desing (1699-1772). Ein benediktinischer Universalgelehrter im Zeitalter der Aufklärung, Kallmünz, 64 - 79

KRAML, P. Amand 2001: Erdbeben-Beobachtungen im Stift Kremsmünster, in: Berichte des Anselm Desing Vereins, 42, Kremsmünster

KRAML, P. Amand, 2001: Geschichte der Wetterbeobachtung in Kremsmünster, Festvortrag anläßlich der Jahresversammlung der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie, ÖGM-bulletin 2001/1, Wien, 4-10

PACHMAYR, P. Marian 1777: Historico-chronologica Series Abbatum et Religiosorum Monasterii Cremifanensis, Steyr

PFAUNDLER, L. 1897: Über einen Erdbeben-Registrator mit elektrisch-photographischer Aufzeichnung des Zeitmomentes des Stosses, in: Sitzungsberichte der mathem.-naturw. Classe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, CVI. Band, Abth. II.a, 551-561

RABENALT, P. Ansgar 1958: Geschichte der Sternwarte von Kremsmünster, in: 101. Jahresbericht Schuljahr 1958, Öffentl. Gymnasium der Benediktiner zu Kremsmünster, Wels, 7-27

RABENALT, P. Ansgar 1977: 1976 - 1977 - 1978 Briefwechsel von zwei berühmten Männern, in: Öffentliches Stiftsgymnasium Kremsmünster, 120. Jahresbericht, Wels.

RESLHUBER, P. Augustin 1854: Über das magnetische Observatorium in Kremsmünster und die vom Jahre 1839-50 aus den Beobachtungen abgeleiteten Resultate, Wien

RESLHUBER, P. Augustin 1856: Die Sternwarte Kremsmünster, in: Der Oberösterreicher, 3. Jg., Linz

SCHWAB, P. Franz 1900: Mittheilungen der Erdbeben-Commission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien. XV, Bericht über Erdbebenbeobachtungen in Kremsmünster, in: Sitzungsberichte der mathem.-naturw. Classe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien, Bd. CIX, Abth. I. Februar 1900, 19-69

SCHWAB, P. Franz 1904: Über das photochemische Klima von Kremsmünster, in: Denkschriften der math.-naturw. Classe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, LXXIV, Wien



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(c) P. Amand Kraml 2010-11-01
Letzte Änderung: 2021-09-16