Die zwei Decennien, in welchen Haslberger's physikalische Thätigkeit fällt, beuteten die grossen Entdeckungen der zwei vorausgegangenen nachhaltig aus, vervollkommneten unablässig die Instrumente und Methoden und brachten manche neue wichtige Bereicherung des physkalischen Wissens.
In der Optik namentlich ward die Daguerrotypie entdeckt, der Stereoskopie, der Fluorescenz, ... die Aufmerksamkeit der Physik zugewendet.
In der Elektricität wurden Winter's Verbesserungen an der Reibungs-Elektrisier-Maschine mit grossem Beifalle aufgenommen; für den galvanischen Strom eine Reihe constanter Ketten gefunden, dieser selbst in mancherlei Abänderung zur Telegraphie und als bewegende Kraft verwendet; die Inductions-Electricität fand ihre höchste Verwerthung im Rhumkorff's Apparat.
Die schon vordem bekannten Mechaniker Eckling und Plössl in Wien bewährten ihren Ruf immer mehr; ersterer construierte vortreffliche Luftpumpen, letzterer hatte sein Mikroskop wieder verbessert; andere strebsame Mechaniker waren dazu gekommen: Hauck, Kapeller, Kusche, Lenoir, Schuhart in Wien, Albert in Frankfurt, Batka in Prag, ...
Während seines Aufenthaltes in Augsburg befreundete sich Haslberger mit Herrn Professor Reinisch der eben damals die Werkstätte des k. Polytechnicums in Augsburg, später die Werkstätte der Gewerbeschule in Zweibrücken leitete, und vorzügliche Apparate für Schulversuche lieferte.
Haslberger hat es auch bewirkt, dass der hochwürdige Stiftsabt Thomas Mitterndorfer von 1842 an eine wenn auch kleine doch verlässliche jährliche Summe von 150 fl. zu neuen Anschaffungen für das physikalische Cabinet bestimmte, was durchaus nicht hinderte, dass derselbe bei kostspieligeren Apparaten jederzeit noch einen besonderen Beitrag gab. Nach den Jahresrechnungen, die Haslberger vorlegte, betrug die Summe, die er in 19 Jahren für das physikalische Cabinet und die Versuche verausgabte, 3483 fl. 10 kr. oder jährlich 183 fl. 20 kr. was beiläufig alle drei Jahre einen ausserordentlichen Zuschusse von 100 fl. entspricht.
Alle diese günstigen Umstände benützte denn Haslberger auch auf's emsigste, und erzielte so wieder namhafte Bereicherungen des physikalischen Cabinetes.
(aus der Geschichte der Sternwarte von Haslbergers Nachfolger P. Sigmund Fellöcker)
Die Benediktiner, die 1835 nach Augsburg gingen sind in der Zeitschrift Der Wanderer angeführt:
Namensverzeichniß jener Benedictinerpriester, welche sich aus den kaiserlich-österreichischen Staaten,
in die von Sr. Majestät dem König Ludwig von Bayern neugestiftete Benediktinerabtey zum heiligen
Stephan in Augsburg, als erste Mitglieder begeben haben.
(Aus dem Oesterreichischen Bürgerblatte.)
1) P. Robert della Torre, bisher Novizenmeister und Rector Clericorum im Schottenstifte zu Wien.
2) P. Hieronymus Hofbauer, aus dem Schottenstifte in Wien.
3) P. Benedict Richter, Dr. der Philosophie, bisher Professor der Religions-Wissenschaft und Erziehungskunde,
dann Director der philosphischen Lehranstalt zu Brünn, aus dem Stifte Raygern in Mähren.
4) P. Gregor Wittmann, bisher Hof- und Gastmeister im Stifte Altenburg in Oesterreich.
5) P. Isidor Hauck, aus dem Stifte Göttweig in Oesterreich.
6) P. R. Heinneis, aus dem Stifte Göttweig in Oesterreich.
7) P. A. Neckham, bisheriger Professor der Humanitätsclassen im Stifte Seitenstetten in Oesterreich.
8) P. Maximil. Lasser, bisher Professor der Humaniora im Stifte Seitenstetten in Oesterreich.
9) P. Paul Rath, bisher Professor der Grammatik, Zeichnungslehrer und Präfect des Convicts im Stifte Seitenstetten
in Oesterreich.
10) P. Udalrich Hartenschneider, bisher Professor der Geschichte
und Naturgeschichtte im Stifte Kremsmünster in Oesterreich.
11) P. Heinrich Schuhmacher, bisher Professor der Humaniora im Stifte St. Peter in Salzburg.
12) P. Theodor Stabel, Dr. Theol. aus dem Stifte St. Peter in Salzburg.
13) P. Dionisius Priglhuber, aus dem Stifte Michaelbeuern in Oesterreich.
14) P. Vinzenz Hanf, aus dem Stifte St. Lambrecht in Oesterreich.
15) P. Carlm. Flor, bisher Gymnasial-Professor im Stifte St. Paul zu Klagenfurt.
16) P. Alphons Belleroche, aus dem Stifte Marienberg in Oesterreich.
17) P. J. Gruber, Vicedirector des Convictes im Stifte Mölk in Oesterreich.
18) P. Beda Dadletz, Prediger an der Stiftskirche am nähmlichen Convicte.
19) P. Gregor Haslberger, aus dem Stifte Kremsmünster in Oesterreich.
20) P. Martin Jboneck, aus dem Stifte Emaus zu Prag in Böhmen.
Näheres zu dem Einsatz in Augsburg findet auf unserer Seite Objekt des Monats April 2022,
Eintrag im Gästebuch: Bischof Ignaz Albert Riegg, 4. Juni 1835.
Literatur:
ANONYMUS 1836: Namensverzeichniß ..., in: Der Wanderer Nr. 4 vom Montag, 4. Jänner 1836, o. Seiten [2]
HASLBERGER, Gregor 1857: Das Mikroskop mit besonderer Rücksicht auf die neuesten
Verbesserungen und Anwendungen, in Programm des kaiserl. königl. Gymnasium zu Kremsmünster für das Schuljahr 1857, Linz, 3-20
Jurende's Vaterländischer Pilger. Geschäfts- und Unterhaltungsbuch für alle Provinzen
des österreichischen Kaisterstaates 1837, 24. Jg., Brünn, S. 427
FELLÖCKER, P. Sigmund 1864: Die Geschichte der Sternwarte
Kremsmünster, Linz
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Letzte Änderung: 2025-09-23