aus dem Museum der Sternwarte Kremsmünster
Juli 1998
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Daguerrotypie von P. Gregor Haslberger, sich selbst
darstellend
Maße: 13 x 11 cm, Inv. Nr.: 12022508 |
Was man heute als Selfie überall findet, gab es in der Sternwarte Kremsmünster schon um 1848.
Eine der ganz frühen Daguerrotypien im
Physikalischen Kabinett der Sternwarte Kremsmünster stellt
P. Gregor Haslberger,
den Physikprofessor am Stiftsgymnasium von Kremsmünster dar. P. Gregor
ist sich selbst Modell gestanden, was bei den Belichtungszeiten dieser
photographischen Technik viel Geduld verlangte.
Da Daguerrotypien der optischen Gesetzmäßigkeiten wegen immer spiegelbildliche Abbildungen liefern,
sollte man auch P. Gregor, wenn man ihn lebensecht sehen will, horizontal spiegeln.
Die Rückseite trägt die Aufschrift in der Handschrift von P. Franz Schwab:
P. Gregor Haslberger, Professor der Physik, Direktor des Gymnasiums und Convictes. Dieses Daguerrotyp von
ihm selbst aufgenommen zwischen 1830 - 1840.
P. Franzens Zeitangabe darf wohl kritisch hinterfragt werden. Die Daguerrotypie wurde von François Arago am 19. August 1839 publik gemacht.
P. Gregor ist hier mit einem Orden abgebildet.
Den ersten Orden, den er für seine Verdienste in Bayern erhalten hatte, bekam er 1841.
Es ist also anzunehmen, dass diese Abbildung nach 1841 entstanden ist.
FELLÖCKER, P. Sigmund 1864: Die Geschichte der Sternwarte der Benediktiner-Abtei
Kremsmünster, Linz
RANKL, P. Richard, o. J.: Kartei der Physikalischen Sammlungen, Archiv der Sternwarte-Direktion