Objekt des Monats

aus dem Museum der Sternwarte Kremsmünster

März 2019



Philosophia
Decken-Stuckrelief an der Decke gegen das Gymnasium hin in der Mitte
Foto: P. Amand Kraml


Stuckrelief von F. J. Holzinger im Hohen Saal


Stuckdecke
Signatur des Stuckateurs Franz (Josef) Ignaz Holzinger mit der Datierung auf 1768 auf dem Sockel links der Mitte des Bildes neben den Wurzeln des Phantasie-Baumes
Foto: P. Amand Kraml
Ursprünglich waren im Hohen Saal der Sternwarte, der früher der Bildersaal war, heute das Zoologische Kabinett beherbert, neun Stuckreliefs mit allegorischen Darstellungen der Wissenschaften und Künste. Sie wurden von Franz Josef Ignaz Holzinger (1691-1775) aus St. Florian im Jahre 1768 aufgebracht. Am 17. Juni 1871 stürzte durch Wassereinbruch am Flachdach der Südostseite die Decke mit den drei dort befindlichen Stuckreliefs herab. (vgl. Pühringer-Zwanowetz, 473)
Die sechs verbleibenden Stuckfelder zeigen weibliche Figuren als Allegorien auf Künste und Wissenschaften.
Eine Zuordnung wollen wir hier nicht geben. Wir beschränken uns darauf, die Attribute der Figuren in den Deckenreliefs aufzulisten. Eine ausschweifende mit vielen Mutmaßungen formulierte Erklärung der Darstellungen findet sich bei KLAMT. (KLAMT, 144-155) Seine Zuordnungen werden in der Tabelle in blau angeführt.

Gymnasialseitiger Seitentrakt, Konventgartenseite

Erd(?)-Globus und Messzirkel

Astronomia
Gymnasialseitiger Seitentrakt, Mitte

Armillarsphäre, Lorbeerkranz, Kranich mit Stein

Philosophia
Gymnasialseitiger Seitentrakt, Hofgartenseite

Winkeldiopter auf Halbkreisgerät

Geometria
Mitteltrakt, Konventgartenseite

Schriftband, Zeichenstift, Bücher

Disegno
Mitteltrakt, Mitte

Farbpalette, Stab

Pictura
Mitteltrakt, Hofgartenseite

Maske

Imitatio
Marktseitiger Seitentrakt, Konventgartenseite

nicht mehr vorhanden

Marktseitiger Seitentrakt, Mitte

nicht mehr vorhanden

Natura (?)
Marktseitiger Seitentrakt, Hofgartenseite

nicht mehr vorhanden

1975 wurde im Zuge der Landesausstellung 1200 Jahre Stift Kremsmünster die Decke des Hohen Saales vom Bildhauer und Restaurator Hermann Braun zusammen mit seiner Frau restauriert.


Quellen und Literatur:


KLAMT, Johann-Christian 1999: Sternwarte und Museum im Zeitalter der Aufklärung: der Mathematische Turm zu Kremsmünster (1749-1758), Mainz

PÜHRINGER-ZWANOWETZ, Leonore 1977: III. Hofgarten und dort befindliche Bauwerke, in: Österreichische Kunsttopographie Bd XLIII. Die Kunstdenkmäler des Benediktinerstiftes Kremsmünster, Bd. I, Wien 458-478

ZIMPRICH, Dagmar, SCHWARZENBRUNNER, Günther & FELLNER, Mario 1999: Der Mathematische Turm im Stift Kremsmünster. Angewandte Denkmalpflege am Institut für Baukunst [der Uni Graz], (Seminararbeit) o. O. [Graz]



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(c) P. Amand Kraml 2019-05-08
Letzte Änderung: 2021-09-16