aus dem Museum der Sternwarte Kremsmünster
Februar 2018
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Anton Wilhelm Edler von Poldt
ist der Sohn des Schloßhauptmannes zu Gallenstein
Josef Franz Poldt, der 1728 geadelt und 1738 in den Ritterstand erhoben wurde. Der junge
Poldt wurde am 12. Juni 1730 in der Pfarre St. Gallen in Steiermark getauft. Er absolvierte
in den Jahren 1750-1752 an der Akademie Jus. 1758-1760 erscheint ein Anton Polt als
Supernumerar-Rat beim k. k. Landrecht in Graz. 1774 dürfte er gestorben sein.
Das Porträt gehört dem Jahre 1750 an, in dem der Zögling sein 20. Lebensjahr
vollendete. Er sitzt auf einem grünen Samtstuhl und schlägt die Harfe.
Das längliche mannhafte Gesicht ist durch eine hohe Stirne, dunkle Augen und eine
gebogene Nase gekennzeichnet. Die blaue Weste ist mit breiten Silberborten besetzt, der
Rock ist rot gefärbt.
(Pösinger, .. 75)
53
Theophil Andreas Corsinus Christian Maria Freiherr von Alt und Neu Fraunhofen
einem der ältesten bayrischen Adelsgeschlechter wurde am 5. Februar 1733 in
Moosthenning in Bayern geboren. Er studierte eine Zeitlang im Kloster Mattersdorf
und absolvierte als Zögling der Akademie im Schuljahr 1751 ein Jahr Jus.
Er wurde im Jahre 1757 unter dem Namen Nonnosus Kapitular von Kempten, empfing
im nämlichen Jahre die Priesterweihe und starb am 16.Jänner 1792.
Das Porträt, das nur dem Jahre 1751 angehören kann, stellt ihn in
seinem 19. Lebensjahre dar. Er sitzt auf einem roten Stuhl und spielt auf dem
Cello. Das breite Gesicht weist volle Wangen, einen breiten Mund und kräftige
Lippen auf. Der violette Rock ist mit goldenen Ärmeln geschmückt, die
Goldbrokatweste reich geblümt, über Rücken und Unterleib ist der
blaue Mantel gebreitet.
(Pösinger, .. 78)
54
Gaudenz Freiherr von Heydon
der einzige Sohn des Feiherrn Franz Karl Ignaz und
der Maria Elisabeth geb. Gräfin von Hörwarth, wurde im Jahre 1732 zu
Regensburg geboren und absolvierte als Zögling der Akademie in den
Studienjahren 1751-1754 vier Jahre Jus und starb am 2. März 1772,
wahrscheinlich zu Landshut in Bayern.
Das Porträt stammt aus dem Jahre 1751, in dem der Zögling etwa 19
Jahre alt war. Er ist mit einer gelben Weste, einem grauen Rock und einem roten
Mantel bekleidet und spielt die Laute. Das längliche Gesicht ist durch
gerötete Augenlider und eine große Nase gekennzeichnet.
(Pösinger, .. 79)
58
Leonhard Josef Johann Nepomuk Volkhard Graf von Auersperg
ein Bruder des eben erwähnten Grafen (N. 57) wurde am 9. Mai 1741 in der
Pfarre St. Stephan zu Wien getauft, trat im Herbst 1750 in die Akademie ein und
absolvierte in den Schuljahren 1751-1753 die ersten Gymnasialklassen. Als k. k.
Major machte er den Türkenkrieg mit und verlor 1789 bei einem Ausfall bei
Belgrad das linke Auge und quittierte 1790 als Oberstleutnant den Kriegsdienst.
Nach dem Tode seines Bruders wurde er Majoratsherr zu Peilhstein, St. Leonhard am
Forst und Ernegg, wo er als Letzter der Peilensteiner Linie am 22. November 1804 starb.
Das Porträt gehört dem Jahre 1751 an und stellt den Grafen in seinem
10. Lebensjahre dar. Vor ihm liegt auf einem Tisch ein gekrönter Totenkopf,
ein umgestürzter Herzogshut, ein Marschallstab und ein Notenheft; daneben ein
Spruchband mit der Inschrift: Eitelkeit der Eitelkeiten und alles ist Eitelkeit.
Die Rechte hält einen Rosenstrauch, die Linke deutet auf das Spruchband. Über
den Rücken und rechte Schulter ist der rote Mantel gebreitet, der Rock ist grün,
die Weste gelb gefärbt. Wenn man vom Altersunterschied absieht, kann man einige
Ähnlichkeit mit dem Bild N. 57 erkennen.
(Pösinger, .. 83)
87
Josef Anton Friedrich Wilhelm Freiherr von Stotzingen
erblickte am 22. November 1737
zu Rheinfelden in Schwaben das Licht der Welt; sein Vater war Oberstleutnant Maximilian
(+1755) seine Mutter Josefa geb. Freiin v. Baden (+1778). In Kremsmünster
absolviert er 1756-1757 das Lyzeum. Er wurde k. k. Kämmerer (1773) und
Ritterschaftsrat, vermählte sich 1775 mit M. Antonie Freiin von Ow (+1836)
und starb am 3. Dezember 1815 auf dem von ihm gestifteten Fideiskommiss Steisslingen
im Grossherzogthum Baden. (Aus einer Nachkommenschaft stammen die gegenwärtigen
Sprossen des uradeligen Geschlechtes).
Im Jahre 1756 ließ sich der 19 jährige Lyzeist als Flötenspieler
porträtieren. Das mannhafte dunkle Gesicht weist dunkle Augen schwarze
Brauen und eine Adlernase auf. Die Weste besteht aus Drap d'or, der grüne
Rock ist mit goldenen Borten besetzt. Im Hintergrund flattern die Enden des
roten Mantels und die Maschenbänder der schwarzen Perücke.
(Pösinger, 54 107)
106
Ferdinand Freiherr von Alberstorf
wurde als Sohn des Oberstleutnants Johann Bapt. Freiherr v. A.
und der Maria Franziska geb. Freiin von Schrenck (+1783) am 29.
August 1744 in der Dompfarre Brünn getauft, Er besuchte im
Schuljahre 1759 die oberste Gymnasialklasse ging dann zum Militär,
avancierte im Infanterieregiment N. 29 zum Kapitänleutnant
und erscheint als solcher zum letzten Mal im Jahre 1786.
Das Porträt, das nur dem Jahre 1759 angehören kann,
stellt den 15 jährigen Zögling als Klavierspieler dar.
Das blasse Gesicht weist eine niedere Stirn eine kräftige Nase
und einen breiten Mund auf. Der weisse Hemdkragen ist mit einer schwarzen
Binde, der rechte Arm mit dem roten Mantel bedeckt. Rock und Weste sind
blaugrau gefärbt, und mit silbernen Borten besetzt. Im Hintergrund
hängt ein mit Quasten verzierter Vorhang.
(Pösinger, 60 115)
114
Felix Josef Wimmer
am 23. Februar 1751 in der Dompfarre zu Passau getauft, stieg in den Schuljahren
1761-1767 von den Prinzipien zur Logik auf. Er wurde wie sein Vater Felix
bischöflicher Hofrat in Passau und starb daselbst am 17. Dezember 1788.
Das Porträt entstand im Jahre 1761 und verewigt den Zögling in seinem
11. Lebensjahr. Er sitzt beim Spinett und hält in der linken Hand ein
Notenblatt. Der Mantel ist rot, der Rock violett, die Weste blau gefärbt
und überdies mit schmalen Goldborten besetzt. Das Gesicht wird durch eine
niedere Stirn, grosse dunkle Augen und eine kurze Nase gekennzeichnet.
(Pösinger, 63 119)
115
Siegmund Franz Xaver Sebastian Johann Nepomuk Petrus Albert Freiherr von Gugomos
empfing am 19. Jänner 1744 zu St. Martin in Landshut die Taufe; sein Vater
war der Forst- und Wildmeister Felix Leopold (+1769), seine Mutter Maximiliana
Eleonore geb. Gräfin von Colle (+1790). Er absolvierte in den Studienjahren
1761-1762 das Lyzeum und übernahm später das Forstamt in Landshut,
wo er als bayrischer Kämmerer und Regimentsrat am 2. Jänner 1805 sein
Leben beschloss.
Im Porträt das dem Jahre 1761 angehört, paradiert der 18 jährige
Lyzeist als Violinspieler mit Mantel und Geige. Die schwarze Halsbinde liegt
leicht auf der Weste, die ebenso wie der Rock blaugrün gefärbt und
mit Goldborten besetzt ist. Das Gesicht zeichnet sich durch dunkle
schlitzförmige Augen, eine spitze Nase und ein spitzes Kinn aus.
(Pösinger, 63-64, 119-120)
175
Karl Maria Erenbert Freiherr von Moll,
ein Sohn des Hofrates Ludwig Gottfried von Moll (+1804) und der Leopoldine
geb. Freiin Christani von Rall (+1800), erblickte am 21. Dezember 1760 zu
Talgau b. Salzburg das Licht der Welt. Sein Vater, der 1789 zum Baronat
gelangte, erwarb ihm einen ständischen Stiftsplatz in Kremsmünster,
wo er in den Schuljahren 1773-1780 vom Tertianer zum Juristen avancierte.
Er wurde Kammerdirektor in Salzburg, kgl. Geheimrat und Klassenvorstand der
bayrischen Akademie der Wissenschaft. Hochgeehrt als Mensch, Beamter und
Gelehrter starb er am 31. Jänner 1838 zu Augsburg. "Seine Verdienste
fanden von Seiten des Staates und in der gelehrten Welt verdiente
Würdigung"; der König von Bayern verlieh ihm im Jahre 1809
das Ritterkreuz des Zivilverdienst-Ordens der bayrischen Krone und 22 gelehrte
Akademien zählten ihn zu den ihrigen". Das Erstlingswerk seiner
literarischen Tätigkeit war eine Beschreibung des Stiftes Kremsmünster.
(Sein Bruder Joachim studierte in den Schuljahren 1778-1782 am Gymnasium, sein Bruder Johann 1776-1780.)
Der 13 jährige Zögling ließ sich im Mai 1773 als Klavierspieler darstellen.
Er trägt über der goldbordierten Seidenweste einen blauen Schlafrock,
der reich verschnürt und mit Pelzwerk verbrämt ist. Das breite Gesicht
erhält durch die vollen Backen, die kleine Nase, den breiten Mund und die
benachbarten Falten einen freundlich gutmütigen Ausdruck, der sich
merkwürdigerweise auf einem Konterfei des erwachsenen Mannes wiederfindet.
Der Hintergrund wird teils vom Wappen teils von verschiedenen Zimmerdekorationen erfüllt.
(Pösinger, 84-85 143-144)
178
Alois Nikolaus Ignaz Franz Seraph Ernst Edler von Schwingheim
wurde als Sohn des Repräsentationsrates Franz (+1764 )und der Maria Anna
geb. v. Brunnetti (+1782) am 12. Jänner 1753 in der Stadtpfarre Linz getauft.
Seit 5. November 1773 Zögling der Akademie erhielt er im Herbst 1774 ein
ständisches Stipendium, das er bis 1776 zum Studium der Rechte benützte.
Er vermählte sich mit Sophia von Spaun (+1802) wurde Regierungssekretär
ob der Enns und starb in seiner Vaterstadt am 22. Jänner 1837 nachdem er 1820
seinen einzigen Sohn Johann zu Grabe geleitet hatte. Das Geschlecht, das er
beschloss war 1564 in den Adelsstand und 1696 in den Reichsritterstand erhoben
worden.
Der 22 jährige Jurist, der sich im Sommer 1774 porträtieren ließ hat eine
Flöte in Händen und ein Notenblatt vor sich. Rock, Weste (und Hose) sind
einheitlich violett gefärbt und mit schmalen Silberborten besetzt. Das
gefällige Antlitz gibt sich durch eine hohe Stirn, graue Augen, schmale
Wangen und grosse Lippen zu erkennen.
(Pösinger, 86 146)
204
Franz Alexander Graf Malenich de Rurilovec
ein Sohn des Agramer Statthaltereirates Alexander Michael (+1780) und der Rosina
geb. Messich, hörte an der Akademie vom 8. Dezember 1779 bis 5. Dezember 1780
Philosophie (und Jus). Im Jahre 1776 war er mit seinen Eltern in den Grafenstand
erhoben worden.
Das Porträt gehört dem Jahre 1780 an und stellt den etwa 18 jährigen
Zögling als Violinspieler dar. Er trägt ein gefaltetes Halstuch, einen
grünen Rock und eine blaue Weste, die beide mit einem Umlegkragen und schmalen
Silbertressen besetzt sind. Das Gesicht zeichnet sich durch eine hohe Stirn, eine
lange Nase, einen breiten Mund und wulstige Lippen aus.
(Pösinger, 94 155)
PÖSINGER, P. Bernhard, o. J.: Die Ritterschüler von Kremsmünster und ihre Porträts, Kremsmünster [Typoskript]