aus dem Museum der Sternwarte Kremsmünster
April 2010
Franz de Paula von Gerliczy war bereits der zweite Sohn seiner Familie, der die Ritterakademie in Kremsmünster absolvierte.
Sein Bruder Anton Maria (1744-1779) studierte hier Philosophie und Jurisprudenz in den Schuljahren 1760-63.
Sie waren die Söhne des Staatsgouverneurs Johann Felix von Gerliczy und M. Anna geb. Losi von Losenau aus Fiume.
Franz de Paula wurde 1748 geboren und war in den Schuljahren 1763-66 hier Zögling. Er ist insofern für uns
von Interesse, weil er im Jahr 1766 ein Buch über die Anfangsgründe der Rechenkunst herausgab. Leider ist dieses
Werk bei uns nicht vorhanden und auch sonst nirgends aufzutreiben.
Franz Gerliczy verteidigte zusammen mit Franz von Seeau im April 1763 und nochmals allein am 22. August 1764
unter dem Vorsitz von P. Amand Grustorff seine
Thesen aus der Philosophie. (Hagn, 305) Thesentafeln scheinen dafür nicht gedruckt worden zu sein.
Über sein weiteres Schicksal hat P. Berhard Pösinger folgendes recherchiert:
Er wurde Akademiedirektor in Schemnitz, Burghauptmann in Ungarn, k. k. Kämmerer (1807) und Geheimer Rat. Als königliche
Schenkung erhielt er die Herrschaften Deszk und Klarafalva im Komitat Torontal, wo er im Jahre 1833 starb. Seine erste Gemahlin
war Antonia Freiin von Zwenkau, seine zweite Josefine Gräfing de Radvany; aus seiner Linie stammen die gegenwärtigen Sprossen
des altadeligen ungarischen Geschlechtes. Pösinger, 66
ANONYMUS, 1807: Hof- und Staats-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, Wien
HAGN, Theodorich, 1848: Das Wirken der Benediktiner-Abtei Kremsmünster für Wissenschaft, Kunst und Jugendbildung.
Ein Beitrag zur Literatur- und Kulturgeschichte Österreichs, Linz
PÖSINGER, P. Bernhard, Die Ritterschüler von Kremsmünster und ihre Porträts, Kremsmünster o. J. [Typoskript]