aus dem Museum der Sternwarte Kremsmünster
Juni 2000
Im Astronomischen Kabinett der Sternwarte wird als eines der bedeutenden Ausstellungsobjekte ein Sextant
gezeigt, der heute meist als Kepler-Sextant bezeichnet wird. Bei diesem Gerät handelt es sich wohl um
eine etwas verfeinerte und verbesserte Nachbildung des kleineren tychonischen Sextanten, den Baron Johann
Friedrich Hoffmann von Prag aus einige Jahre vor 1600 für sich anfertigen ließ und dann Johannes
Kepler für seine Arbeiten zur Verfügung gestellt hat. Kepler beobachtet damit 1602 den neuen
Stern im Schwan. Er dürfte den Sextanten mit nach Linz gebracht haben. Über den Linzer
Büchsenmacher Madl kam der Sextant 1698 in den Besitz des Stiftes Kremsmünster.
Das Gestell und wohl auch die Visiereinrichtungen wurden 1895 nach dem Prager Vorbild verändert.
Im Jahr 1946 veröffentlichte P. Richard Rankl über unser
Objekt eine Arbeit , die mit neuen Bildern als eigene Web-Seite zur
Verfügung steht
RANKL, P. Richard, 1946: Der Tychonische Sextant in der Sternwarte Kremsmünster,
in: 89. Jahresbericht des Obergymnasiums der Benediktiner zu Kremsmünster, 33-47
ŠÍMA, Zdislav, 1993: Prague Sextants of Tycho Brahe. Annals of Science, Vol. 50 (1993) s. 445–453.
ŠÍMA, Zdislav, 1997: Sextants of Bürgi and Habermel. In: Folta, Jaroslav,
Acta historiae rerum naturalium necnon technicarum. Sv. 1, Science
and Technology in Rudolfian Time [Proceedings of the Symposium held
in Prague on 24th–28th August 1997], Praha
HORSKÝ, Zdenek 1968: Bürgiho sextant ve sbírkách NTM, in: Sborník Národního
technického muzea v Praze 5. 1968, Rozebráno, 280-300